Samstag, 11. Juni 2016

Von Augsburg nach Salzburg - Freude und Trauer


Nach nunmehr elf Tagen und knapp 900 Kilometern sind wir heute in Salzburg angekommen - unser erstes Auslands-Etappenziel! Damit ist ein wichtiger Meilenstein geschafft. In die Freude darüber mischt sich bei mir aber auch Trauer: Wie ich per Mail erfuhr, ist bereits vor einigen Tagen mein Radsport-Kamerad aus dem RSV Euskirchen, Norbert, bei einem Zusammenstoß mit einem Auto ums Leben gekommen.

Ein Geländewagen ist ihm  aus bisher ungeklärter Ursache auf seiner Fahrbahnseite entgegen gekommen und hat ihn voll mit dem linken Kotflügel getroffen. Er wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und starb noch am Unfallort wenige Kilometer von seinem Haus entfernt. Ich bin drüber sehr traurig. Norbert (64) war nicht nur für den Verein sehr wichtig, weil er sich immer bereitwillig eingebracht hat. Er war zudem ein leidenschaftlicher, aber auch sehr vorsichtiger Rennradfahrer, der nie ein unnötiges Risiko eingegangen ist. Wirklich schlimm, dass es gerade ihn erwischt hat. Norbert - Ruhe in Frieden!

Ein Besichtigungstag in Augsburg


Seit meinem letzten Post haben wir einiges erlebt. Zum Beispiel in Augsburg: Dort haben wir eine Stadtführung mitgemacht und einiges Interessantes über die Stadt der Fugger erfahren. Die Fotos geben ein paar Eindrücke wieder, sie zeigen u.a. die Fuggerei - das Sozialwohnbauprojekt der Fugger, das Augsburger Rathaus mit dem darin befindlichen Goldenen Saal sowie natürlich Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer aus der Augsburger Puppenkiste. Ein Tag ist für Augsburg zu wenig - zumal wenn es den ganzen Tag regnet. Es gibt dort nämlich noch einiges Mehr zu entdecken - zum Beispiel die Spuren Martin Luthers oder auch von W.A. Mozart.

Das Rathaus in Augsburg

Ein Sommerabend am Rathausplatz

Jim Knopf und Lukas in der Augsburger Puppenkiste

Der Goldene Saal im Rathaus

Die Fuggerei - Ein Sozialprojekt der Fugger

Spenden sammeln für die Fuggerei

Ein schöner Oldtimer Bus in Ausgburg


Der Herkulesbrunnen vor dem Schaezlerpalais 

Neue Badewanne gefällig? Ungewöhnliche Werbung in Augsburg

Im Regen nach Bad Tölz


Am nächsten Tag sind wir nach Bad Tölz geradelt - insgesamt 100 Kilometer, davon 70 KM wieder im strömenden Regen. Besonderheit dieser Etappe: Wir hatten den ersten Defekt. Bei einer kurzen rasanten Abfahrt ist Heiko etwas unachtsam mit hohem Tempo über einen Stein gefahren, so dass die Felge "durchgeschlagen" ist. Das heißt, sie hat zwei Löcher in den Schlauch gehauen. Dabei ist auch der Reifen kaputt gegangen. Glücklicherweise kamen wir wenige Kilometer später an einem Radladen vorbei, so dass Heiko den Reifen austauschen konnte.

Bad Tölz ist ein historischer malerischer Kurort, der seine besten Jahre - wie die meisten Kurorte - hinter sich hat. Jedenfalls sind etliche Schaufenster schwarz und gähnend leer, weil die Besitzer aufgegeben haben. Die Altstadt freilich ist wirklich schön anzuschauen. Auch die tolle Landschaft drumherum bietet einen hohen Freizeitwert - z.B. gute Fahrradstrecken, wie wir bei der Abreise entdeckt haben. Fotos aus Bad Tölz habe ich in die Fotogalerie eingestellt.

Eine unerwartet schöne Überführungsetappe


Unser nächster Zielort hieß Rohrdorf - ein unbedeutendes Städtchen nahe dem Chiemsee, das wir als Zwischenziel ausgewählt hatten, weil es nach Salzburg zu weit gewesen wäre. Dafür war die Etappe nach Rohrdorf die bisher schönste - bei Kaiserwetter ging es überwiegend auf ruhigen Landsträßchen durch eine malerisch schöne Landschaft leicht auf und ab. Traumhaft. Wir waren uns einig: Bayern ist ein schönes Land.

Und dann erst die Gasthöfe! Wir mussten uns wirklich zwingen, weiterzufahren und nicht an jedem Biergarten anzuhalten. Einmal haben wir es uns dann aber gegönnt - es war köstlich und ein Erlebnis. Dabei mussten wir auch wieder viele Fragen beantworten: Wo kimmt's ihr denn her? Wo wollt's denn hine? Usw. Und immer wieder ungläubiges Staunen über unser Vorhaben...

Es folgen einige Fotos von dieser Etappe:





Auch unsere heutige Etappe nach Salzburg wäre bei schönem Wetter sicherlich sehr schön gewesen. So war es eine unspektakuläre Überführungsetappe unter einer geschlossenen Wolkendecke, aus der es die meiste Zeit herunter tropfte.

Morgen machen wir einen Ruhe- und Besichtigungstag in Salzburg.

5 Kommentare:

Uwe Beer hat gesagt…

Hallo Uwe,
ich wollte mich auch mal bei dir melden.
Ich freue mich jedes Wochenende darauf, deine sehr schöne Reisereportage von Etappe zu Etappe zu lesen. Ich beneide euch beide schon sehr! Und freue mich sehr auf die nächsten Berichte.
Viele Grüße aus BAM und den WDR sendet euch
Uwe

Uwe hat gesagt…

Hallo Uwe,

danke für deine freundlichen Worte. Schön, dich unter unseren Followern zu wissen. Morgen schwenken wir auf den Alpe-Adria-Radweg nach Süden ein. Es geht jetzt Richtung Slowenien. In vier Tagen wollen in Bled sein, in einem Naturschutzpark am Südrand der Alpen.

Schöne Grüße

Uwe

Anonym hat gesagt…

Wünsche euch einen guten Start in die neue Woche! LG Dennis

Anonym hat gesagt…

Heiko,
viel Spass auf Euerer Tour - und immer schön vorsichtig fahren - wir wollen Dich wohlbehalten in Euskirchen wiedersehen ! - aber bis dahin zunächst mal wünsche ich Dir tolle Eindrücke und erfreuliche Begegnungen.

Gruss
Norbert Stelzer

th hat gesagt…

Hallo Fernradler,

bald eine Woche nix mehr gehört. Die ersten Follower werden ungeduldig. Ihr seid doch bestimmt schon in Kroatien??

Lieben Gruß
Torsten